Irgendwie sind wir schon
seltsam drauf...
Schimpfen gegen Zarettenraucher, drücken uns aber das Gift freiwillig
in die Futterluke - zahlen auch noch für die Reste- Entsorgung der
Industrie!
Jetzt lassen wir uns auch noch Obst und Gemüse, das bisher als
unverkäuflich galt, (weil es ja der böse wählerische Kunde nicht
mochte), als Bioware teuer verkaufen.
Denn mit der neuen Toleranz bei der Optik bei Discountern wird die Ware
ja nicht billiger verkauft, dafür sorgt als Argument das aupgepappte
Bio-Siegel.
Und der Handel-Hansel lacht sich kaputt und verdient sich dumm und dämlich.
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Achtung- Fallobst
Also,
manchmal fragt man sich, für wie blöde man den Verbraucher
hält.
nachdem
man jahrelang dem Verbraucher eingeredet hat, nur das schönste,
fleckenfreie und makellose Essen sei gut und gesund, erinnert man
sich plötzlich daran, dass der Rest, nämlich kleinere Äpfel
und Birnen mit Flecken oder Schorf, Krüppelmöhrchen, die an kleine
Püppchen erinnern, krumme Gurken und Kartoffeln, die optisch an
Mickey-Mouse -Figuren heran reichen etc. eigentlich ganz gut
schmecken können - zumindest den Schweinchen beim Bauern oder den
Ärmsten der Armen bei der Tafel. WOW!
Natürlich
hat man das schon immer gewusst, denn bis zum Schönheitswahn ist
kein Mensch an einer krummen Bohne gestorben - zumindest nicht an der
Tatsache, dass sie krumm war.
Die
Spitze des Wahnsinns und der Frechheit: Alleine die Sichtung,
Aussortierung und Entsorgung der "Fehlprodukte" kostete
unglaubliche Beträge, die natürlich der Kunde zahlen musste, wäre
ja noch schöner, wenn man nicht die eigene Idiotie auch noch zu Geld
machen könnte. Ich habe immer auf den Moment gewartet, dass
jemand auf die Idee kam, Fehlprodukte zu züchten, um diese dann dem
Staat als Ausschuss vorzurechnen, der doch bitte von der EU bezahlt
werden solle da schließlich unverkäuflich - natürlich vom
Steuergeld der Bürger. UUps, hoffentlich habe ich da jetzt niemandem
eine Idee gegeben. Aber das glaube ich nicht, die Idee ist
wahrscheinlich längst Erfolgsmodell für Villenplaner...
Aber
jetzt naht die Rettung ! Ein großer Discounter, andere werden
wohl folgen, hat ein Modell in seinen Filialen implementiert, solche
Obst- und Gemüseprodukte unter einem Vorwand in die Regale zu legen:
Zurück zur Natur ! Nachdem man dem Kunden jahrelang eingeredet
hat, dies sei alles minderwertige Ware, die man als ernsthafter
ehrlicher Kaufmann natürlich seinem hochverehrten Kunden nicht
zumuten dürfe, dreht man nun den Spieß um . Man erklärt die Ware
zur Bio-Klasse, die ja immer schon das Recht auf ein etwas
eigensinniges Aussehen hatte, etwa wie Künstler, denen man ja auch
immer etwas mehr Spielraum gibt bei Abweichungen von der Norm.
Die
Wahrheit: Hässliches, angegrautes und halb verdorbenes Obst
und Gemüse bieten all die Discounter schon lange, man gab es nur
entweder nicht zu oder verkaufte es als Bio-Ware. Krüppelmöhren
bekamen die Kinder, die guten waren für die Hasen und die Pferde.
Was zu hässlich war, wurde an Dosenverpacker gegeben, die machten
dann Pichelsteiner daraus, der beim Discounter teuer verkauft wurde.
Intern nannte man das "Outsourcing" und
"leftover-consulting". Dann kam noch ein Bio Siegel drauf
und ein Stempel: "Lacostefrei", im Ruhrgebiet ein
Label "ganz ohne allem !" und ab ins Regal nach dem Motto:
Steht der Mist erst im Regal, ist es dem Händler scheißegal..."
oder:
Wird es mit dem Eintopf nix, bekommt die Schuld der Thermomix!"
Mahlzeit!
Man
weiß nicht, was man mehr bewundern soll: die Chuzpe der Händler,
die sich solche Erfolgsmodelle ausdenken, und denken, wir sind so blöde, das nicht zu merken, oder die Dämlichkeit der
Politiker, die das alles längst wissen, aber die Augen zudrücken,
bis das Blut aus den Ohren läuft...
Wie sagte schon
Einstein: " Ich bin mir nicht sicher, was größer ist: die
Unendlichkeit des Weltalls oder die der menschlichen Dummheit..."
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